Tagung 2012 | linglit | SciCoRe III – Frühjahrstagung

Erwartungen an die Wissenschaft: Politikberatung, Unternehmensberatung, Beratung im Alltag

26.-28. März 2012 im Georg-Christoph-Lichtenberg-Haus der TU Darmstadt

Die Erwartungen an die Wissenschaft richten sich auf ihre Expertise, darauf, dass Wissenschaftler begründet etwas darüber sagen können, was wahr und gut und richtig ist und was sich wie erklären lässt. Oft genug gehen die Erwartungen noch weiter: dass nämlich die Wissenschaft angemessene und fundierte Prognosen abgeben kann (z.B. über den Verlauf des Klimawandels, die Gefährlichkeit von Stoffen, den Gefährdungsgrad einer Region durch Naturkatastrophen, die Entwicklung der Weltwirtschaft, den Erfolg einer Kommunikationsstrategie usw.). Das Selbstverständnis der Wissenschaft ist wesentlich differenzierter – Unsicherheit, Nichtwissen und Pluralität von Expertenmeinungen werden nicht per se als etwas „noch Unzureichendes““ angesehen, sondern als Herausforderungen für die Forschung und Motor wissenschaftlicher Diskussionen.

Welche Probleme ergeben sich aus diesem Spannungsfeld für die wissenschaftsexterne Kommunikation (d.h. Kommunikation insbesondere mit Politik, Wirtschaft und Massenmedien)? Wie groß ist die Gefahr, gar nicht (mehr) gehört zu werden, wenn das, was man zu sagen hat, nicht den Erwartungen (z.B. dem Drängen nach Entscheidungssicherheit) entspricht? Im Mittelpunkt der dritten SciCoRe-Tagung soll daher der Kontext der „Beratung“ (mit einem Schwerpunkt auf „Prognostik“) stehen, mit dem Schwerpunkt auf Problemstellungen, die sich durch Unsicherheit und Pluralität in der Wissenschaft selbst ergeben.

Mögliche Fragestellungen und Problembereiche der Vorträge könnten daher sein:

  • Erwartungen von Entscheidungsträgern in Politik und Wirtschaft gegenüber der Wissenschaft; Spielräume der Wissenschaft im Umgang mit diesen Erwartungen
  • Relevanz von Nichtwissen und Unsicherheit in wissenschaftlichen Diskursen: Kommunikationsstrategien gegenüber Medien, Politik und Wirtschaft
  • Umgang mit Pluralität, Kontroversen und Konkurrenz in der wissenschaftsexternen Kommunikation (von Seiten der Wissenschaften selbst, von Seiten der Medien, von Seiten der Entscheidungsträger)
  • Konsequenzen von Pluralität, Unsicherheit und interdisziplinären Lösungsversuchen für das Wissenschaftsbild in der Gesellschaft: Wer gilt für wen wann als Experte?
  • (Neue?) Herausforderungen an die kommunikative Kompetenz von Experten im Hinblick auf Beratungskontexte
  • Ebenen, Formen und Konsequenzen der Medialisierung von Beratung durch Wissenschaft

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