mehr zur Person

Aus der Diskussion:

Papier ist ein interessanter und wichtiger Rohstoff, da er aus biobasiertem Material besteht, vielfältig nutzbar ist und über eine hohe Festigkeit verfügt. Seit Jahrhunderten auf Recycling-Basis hergestellt, gibt es erst seit dem 19. Jahrhundert Techniken, um Papier aus Holz zu machen. Heute ist Altpapier eine wesentliche Ressource für die Papierherstellung – in Deutschland beträgt die Altpapierverwertungsquote über 80%, weltweit über 60%. Ein Problem allerdings ist, dass sich immer mehr nicht erwünschte Stoffe im Recycling-Kreislauf befinden, so etwa Klebstoffe, anorganische Materialien und Füllmaterialien wie Luftpolsterfolien. Das sind Herausforderungen für das Recycling, für die das Problembewusstsein zu schärfen ist – ein „Design for Recycling“ ist im Denken zu verankern, in der Papierherstellung, aber auch in der gesamten Wertschöpfungskette.

Zusätzliche Herausforderungen ergeben sich durch die geltenden, nicht immer einsichtigen gesetzlichen Bestimmungen. So ist in Deutschland etwa die Entsorgung Sache der jeweiligen Landkreise, mit der Folge, dass die Regelungen zur Mülltrennung mitunter von Landkreis zu Landkreis differieren und die Frage, wie was entsorgt werden soll, nicht eindeutig beantwortet werden kann.

Perspektiven:

Beim Thema Recycling sind alle, die Forschung, die Industrie, der Gesetzgeber, nicht zuletzt aber auch die Verbraucher gefragt. Gemischtformen für die Sammlung von Sekundärrohstoffen, wie sie etwa in UK bestehen, empfehlen sich indes nur begrenzt, da das derart gesammelte Material meist sehr verunreinigt ist, was wiederum das Recycling behindert. Ob es in einigen Jahren vielleicht einmal automatisierte Sortierungssysteme gibt, die Recyclingrohstoffe mit hoher Qualität aufbereiten können, bleibt abzuwarten.