Karentzos, Alexandra

Mode und Ästetik, Vortrag am 21.12.2016

Mehr zur Person

Die Herausforderung:

Die Modeforschung will das Verhältnis von Mode und Globalisierung kritisch reflektieren, und muss dafür auch das Spannungsfeld von Haute Couture, Kunst und kommerzialisierter Fast Fashion, die die Einkaufsstraßen weltweit prägt, in den Blick nehmen. Die Schwierigkeit dabei ist, den richtigen Abstand zu den unterschiedlichen, bisweilen hoch reflektierten Trends in der Modewelt zu finden.

Aus der Diskussion:

Durch Globalisierung und Migrationsbewegungen werden Moden aus unterschiedlichen Kontexten zusammengeführt und bestehen nebeneinander. Mode ist dabei keineswegs nur vereinheitlichend: Die angeblich weltweiten Trends unterliegen zahlreichen Brechungen. Politische, wirtschaftliche und ästhetische Dimensionen der Mode werden auch von den Modemacher/innen reflektiert. Zu fragen ist, wie die Modeforschung darüber hinaus auf solche Phänomene reagieren und von einem westlich geprägten Modebegriff wegkommen kann. Dabei muss sie aber auch ernst nehmen, wie die Mode jeden von uns in ein hoch komplexes Spiel mit ästhetischen Möglichkeiten einbezieht. Denn über Kleidung werden Körper inszeniert und (geschlechtliche, kulturelle…) Identität kommuniziert.

Perspektiven:

Mode reflektiert auch Technisierungsprozesse, orientiert sich an Nachhaltigkeitsidealen, erprobt intelligente Textilien – das Spiel mit ästhetischen Möglichkeiten könnte auch als Spiel mit technischen Möglichkeiten untersucht werden. Kleidung als tragbare Technologie könnte auch neue Dimensionen der (globalen) Vernetzung schaffen. Mode bildet in diesem Sinne buchstäblich die Schnittstelle.