Tagung 2022 | FiF | Hans Jonas und die Marburger Hermeneutik

Internationale und interdisziplinäre Konferenz in Marburg am 24./25. Juni 2022 in Kooperation des FiF mit dem Rudolf-Bultmann-Institut für Hermeneutik an der Philipps-Universität Marburg

Im Mittelpunkt der Tagung steht der jüdische Religionsphilosoph Hans Jonas (1903-1993), der in Freiburg, Berlin und Marburg studierte und bei Martin Heidegger und Rudolf Bultmann promoviert wurde. Zu seinen einflussreichsten Werken, die auch international eine große Leserschaft ansprechen, zählt die Schrift „Das Prinzip Verantwortung“ (1979). Jonas‘ philosophischer Werdegang und sein Denken ist ohne die prägende Zeit im Marburg der 1920er Jahre nicht zu denken. So zeigt der erst vor kurzem veröffentlichte Briefwechsel zwischen Jonas und seinem Lehrer Bultmann, dass die Gelehrtenfreundschaft zwischen den beiden Denkern ein Leben lang bestehen blieb. Die Briefe, die von Andreas Großmann ediert und u.a. durch die Hessische Staatskanzlei gefördert wurden, bezeugen einen fruchtbaren philosophisch-theologischen Dialog, der in Marburg seinen Anfang fand (Rudolf Bultmann-Hans Jonas, Briefwechsel 1928-1976, Mohr Siebeck: Tübingen 2021).

Bilder: Alte Uni (Rolf K. Wegst / Uni Marburg), Rudolf Bultmann (Erica Loos / Deutsches Literaturarchiv Marbach), Hans Jonas (Leo Baeck Institute, New York) und Skyline Marburg (YurkaImmortal / Shutterstock).

Die 1920er-Jahre stellen für die Universität Marburg eine intellektuelle Blütezeit dar, deren Personenkonstellationen und wechselseitige Einflüsse bis heute noch ertragreich erforscht und rekonstruiert werden. Das damals weltberühmte Marburg brachte in dieser Zeit Gelehrte wie Rudolf Bultmann, Martin Heidegger, Hans Jonas, Leo Strauß, Hannah Arendt, Gerhard Krüger, Hans-Georg Gadamer zusammen. Obwohl diese Blütezeit in den 1930ern aufgrund der nationalsozialistischen Machtergreifung ein rasches Ende fand, lassen sich bis heute die Einflüsse dieser für die Marburger Universitätsgeschichte prägenden Zeit und der genannten Personen international aufzeigen. Ausgehend von dieser besonderen persönlichen und intellektuellen Konstellation, soll die Tagung Hans Jonas und die Marburger Hermeneutik wegweisende philosophisch-theologische Konstellationen der „Marburger Hermeneutik“ erörtern.

Die Publikation der Vorträge der Tagung ist in einem renommierten deutschen Wissenschaftsverlag vorgesehen.

Flyer mit Programm (pdf / 2,5 MB) (wird in neuem Tab geöffnet)

Homepage Rudolf-Bultmann-Institut für Hermeneutik an der Philipps-Universität Marburg

Kontakt und Anmeldung: Anmeldung bis 15. Juni 2022 an Frau Melanie Hikade, | Tel.: +49 6421 28 24 288

Aufgrund der Bestimmungen zum Infektionsschutz unterliegt die Anzahl der Teilnehmer möglicherweise Beschränkungen. Die Zulassung zur Tagung richtet sich ggf. nach der Reihenfolge des Eingangs der Anmeldungen.