Waechter, Felix

Entwerfen und Baukonstruktion, Vortrag am 30.6.2021

mehr zur Person

Die Herausforderung:

Wie kann der Holzbau in Deutschland beim Neubau von Gebäuden gestärkt werden?

Aus der Diskussion:

Der Bau von Gebäuden mit dem Werkstoff Holz gewinnt in Deutschland und global immer mehr an Bedeutung, da diese Bauweise eine klimafreundliche und umweltfreundliche Alternative zum Beton- und Stahlbau darstellt, der momentan den Großteil der Neubauten (ca. 80%) ausmacht. Nachhaltiger ist der Werkstoff Holz bei der Produktion, da er emissionsärmer hergestellt werden kann. Im Gegensatz zu Betonbauten sind Holzbauten zirkulare Konstruktionen, das heißt, bei dem Abriss des Gebäudes kann das Holz wiederverwendet oder kompostierbar werden. Mit Blick auf die deutsche Baugeschichte ist es durchaus nicht fremd, Gebäude aus Holz zu bauen: Holz war vor der Industrialisierung der Baustoff in Deutschland, aus dem alle Bauwerke unabhängig der Nutzung und Größe hergestellt wurden, andere Baustoffe waren unüblich. Der moderne Holzbau ermöglicht in der Vorfertigung den Einsatz modernster Fertigungstechnologie und zudem neue Größen im Holzbau, ein Hochhaus aus Holz ist mittlerweile keine utopische Vorstellung mehr (erste Beispiele, etwa in Berlin und im schweizerischen Zug, könnten eine Trendwende indizieren). Allerdings erfordert der Holzbau auch ein Umdenken in der Arbeitsweise der Architekten, denn die Gebäude müssen als Holzbau geplant werden, Konstruktionen von Stahlbetongebäuden können nicht eins zu eins übernommen werden. Ferner sind derzeit die Preise für Bauholz sehr hoch. Allerdings wird erwartet, daß dies nur ein vorübergehendes Phänomen ist.

Perspektiven:

Holz ist das Baumaterial der Zukunft. Damit der Anteil im Neubau gesteigert werden kann, ist indes noch Überzeugungsarbeit nötig, nicht zuletzt bei den öffentlichen Verwaltungen. Einige kommunale Verwaltungen setzen auf 30% Holzneubauten bereits ab 2025. Das Thema „Bauen mit Holz“ konfrontiert uns, über alles Technische hinaus, mit der grundsätzlichen Frage, wie wir künftig leben und wohnen wollen.