Heßler, Martina

Technikgeschichte, Vortrag am 12.2.2020

Mehr zur Person

Thema: Wie von den Menschen reden im posthumanen Zeitalter?

Aus der Diskussion:

Die Digitalisierung und die Künstliche Intelligenz haben eine neue Debatte um das Verhältnis zwischen Mensch und Maschine entfacht. So haben sie zu einer veränderten Sicht auf das Menschsein geführt. Posthumanistische Theorien gehen davon aus, dass es keine feststehenden Entitäten gibt, sondern diese in Relationen, also im Verhältnis zwischen Menschen und Maschinen entstehen. Wandelt sich der Faktor Maschine durch die Digitalisierung, so verändert das auch den Menschen, der diese Maschine nutzt. Wie dieser Wandel aussieht und vor welche Herausforderungen er den Menschen stellt, ist Gegenstand der Technikgeschichte, dass Menschen Emotionen für Maschinen oder technische Objekte empfanden, ist keineswegs ein neues Phänomen. Die Maschinen standen jedoch nicht in Interaktion mit dem Menschen, alle empfundenen Emotionen entstammten aus der Projektion des Menschen. Die Digitalisierung ermöglicht es den Maschinen nun, in eine Interaktion mit dem Menschen zu treten, in der die Maschine durch eine Programmierung menschliches Verhalten imitiert. Eine Studie etwa über Tamagotchi-User ergab, dass die Nutzer in der Interaktion mit dem Gerät eine enge emotionale Beziehung durch das Nutzererlebnis erfuhren. Sie kümmerten sich um die fiktive Figur, obwohl sie genau wussten, dass es sich um eine Maschine handelte, die keine Emotionen besitzt. So zeigt die Digitalisierung auf, dass Menschen emotionale Beziehungen zu emotionslosen Maschinen aufbauen können.

Perspektiven:

Die neuen Möglichkeiten der Digitalisierung verändern das Verhältnis zwischen Mensch und Maschine und ermöglichen dem Menschen eine neue Form des Erlebens, was ausgesprochen kontrovers diskutiert wird.