Ziegler, Birgit

Berufspädagogik – Berufsbildungsforschung, Vortrag am 13.7.2016

Mehr zur Person

Die Herausforderung:

Es werden große Anstrengungen unternommen, junge Menschen beispielsweise für MINT Fächer zu gewinnen. Sie sind großenteils vergeblich. Die Gründe dafür müssen verstanden, das Vorhaben überdacht werden.

Aus der Diskussion:

Berufsbildungsforschung beschäftigt sich mit Berufswahl sowohl als „professio“ oder Könnerschaft, als auch als „vocatio“ oder sinnstiftende Berufung. Bereits im Kindergartenalter lassen sich erste Berufswünsche ausmachen und gibt es ein Bewusstsein für das Geschlechtstypische von Berufen. Später dann auch für die Schwierigkeit, für das Prestige von Berufen. Werkzeuge zur Visualisierung des eigenen beruflichen Aspirationsfelds ermöglichen einen kritischen Abstand, aus dem heraus eine andere Orientierung vielleicht möglich ist. So oder so sind Berufskonzepte orientierend für die Selbstbildung und ist es gewöhnlich zu spät, mitten im Bildungsprozess um Interesse für MINT-Fächer zu werben. Werden durch derartige Werkzeuge aber auch Vorurteile bestärkt, beispielsweise die Idee, dass die Differenz der Geschlechter wichtig ist.

Perspektiven:

Die frühe Eingrenzung der Berufsfelder bedingt vermutlich auch eine dramatische Unkenntnis um Alternativen – was für Berufe es überhaupt gibt, was sie zu bieten und welche Herausforderungen sie stellen. Dies gilt vielleicht auch für wissenschaftliche Berufe, die sich permanent ändern, deren Berufsbilder geschärft werden müssten.