Wagenschein, Martin (historische Person)

Physik, Bildungstheorie, Vortrag am 20.4.2016

Die Herausforderung:

Damit etwas wirklich verstanden wird, muss die Erkenntnis aus dem Alltagsdenken heraus verständlich sein. Wenn jeder ein „Recht auf Verstehen“ hat, wie kann die Wissenschaft dem Genüge tun, zumal sie sich ja oft selbst nicht mehr richtig versteht?

Aus der Diskussion:

Wissen ist Macht und dagegen steht das Verstehen als Menschenrecht. So können wir das nachlesen bei Martin Wagenschein, der bis in die 1980er Jahre enorm einflussreich in Darmstadt wirkte und von dort aus den Physikunterricht reformierte („Verstehen ist Menschenrecht“). Fühlen sich Wissenschaftler zu wohl in ihrer abstrakten Haut oder ist es einfach bequemer im Fachjargon zu reden? Wir sollten uns die Mühe machen, nicht die abstrakten Modelle zu lehren und zu lernen, sondern die Abstraktion selbst aufkommen zu lassen. Wird diese Mühe mit dem Fortschritt der Forschungstechnologien immer größer oder machen Fach- und Museumsdidaktik und die so genannte Wissenschaftskommunikation immer bessere Verstehensangebote? Womöglich ist es aber auch so, dass ein echtes Verstehen gar nicht mehr eingefordert wird, solange alles halbwegs funktioniert.

Perspektiven:

Bei der Forderung nach allgemeiner Verstehbarkeit geht es auch um Demokratie und die Befähigung zur Kritik. Ein Thema für Diskussionen insbesondere mit IANUS und am FiF könnte sein, wie die Wissenschaft beschaffen sein muss, um zur Stärkung der Demokratie beizutragen.