Seyfarth, Andre

Sportbiomechanik, Vortrag am 21.10.2015

Mehr zur Person

Die Herausforderung:

Wenn akademische Forscher Roboter bauen, dann ist das nicht nur Produktentwicklung, dann soll der Roboter auch als Forschungsinstrument dienen. Aber wozu eigentlich ein teurer Roboter, wenn es preiswertere Simulationsprogramme gibt?

Aus der Diskussion:

Im Gegensatz zur Simulation stellt der Roboter ein technisch realisiertes Modell dar, das es ermöglicht seine Schwächen zu sehen, also aus seinen Fehlern zu lernen. Dabei fungiert ein Roboter wie ein Gegenüber für den Menschen – nur im gebauten Modell ist ein Dialog zwischen Technik und menschlichem Körper möglich. So können wir den Roboter auf Stein- oder Holzfußboden laufen lassen, dadurch Bewegungsmuster erfassen und Bewegungen sowohl des Menschen als auch der Maschine analysieren. Im Gegensatz zu anderen Modellen dient der Roboter nicht vor allem dazu, den Menschen zu beschreiben. Im Dialog findet wechelseitige Optimierung statt: Der Mensch lernt, sich beispielsweise an die Anforderungen einer Prothese anzupassen, umgekehrt passt sich die Prothese den Anforderungen des Menschen an. – Die Stärke von Robotern ist, dass sie das tun, was ihnen gesagt wurde. Der Mensch würde nie einfach nur für die Wissenschaft hüpfen. Am geduldigen Roboter hingegen lassen sich derartige Abläufe analysieren.

Perspektiven:

Am Dialog zwischen technischem System und menschlichem Körper sind Probanden beteiligt. Sollen sie nur Versuchsobjekte, können sie auch Nutznießer sein? Welchen Beitrag leisten sie zum Forschungs- und Entwicklungsprozess?