Schebek, Liselotte
Fachgebiet Industrielle Stoffkreisläufe, Vortrag am 3.7.2013
Die Herausforderung:
Wie lassen sich nachhaltige Problemlösungen unterscheiden von bloßen Problemverschiebungen?
Aus der Diskussion:
Am Beispiel Entschwefelung lässt sich zeigen, dass auch eine kluge Umweltpolitik gemeinsam mit intelligenter Technik neue Probleme erzeugt: Nach dem Erfolg der Entschwefelungsanlagen kam der erfolgreiche Umgang mit dem rückgewonnenen Schwefel, der in Gips als Baustoff Verwendung fand, jetzt aber im Baumüll wieder zum Problem wird. Das Beispiel Biokraftstoff führt einen Schritt weiter und zeigt, wie viel an der Wahl der relevanten Maße und Parameter hängt: Wer den CO_2 Ausstoß einer „Kilowattstunde“ betrachtet, sieht die Vorzüge des Biokraftstoffs sofort. Wer sich aber überlegt, wo der erforderliche Biokraftstoff herkommen könnte, stößt nicht nur auf eine problematische Ökobilanz, sondern findet womöglich heraus, dass es nicht einmal zu der erhofften Reduktion des CO_2 Ausstoßes kommen würde. Aber auch bei der Berechnung von Stoffkreisläufen gibt es zahlreiche methodische Probleme, u.a. betreffs der Verfügbarkeit von Daten.
Perspektiven:
Das Problem, wie die heutigen Wissenschaften von Daten zu Wissen gelangen, stellt sich in vielen Fachgebieten. Dem entsprechend gälte es einmal die Strategien der Datenreduktion, der Sammlung von vornherein nur relevanten Daten, der informativen Darstellung von Datensätzen vergleichend zusammenzuführen und zur Diskussion zu stellen.