Knodt, Michèle

Vergleichende Analyse politischer Systeme, Vortrag am 17.12.2014

Mehr zur Person

Die Herausforderung:

Wenn Forschung in strategischen Zusammenhängen operiert, wie kann sie Glaubwürdigkeit und Vertrauenswürdigkeit erlangen?

Aus der Diskussion:

Es gibt noch keine nennenswerte europäische Energieaußenpolitik. Energiepolitisch reden Brasilien, Indien, China und Südafrika mit den einzelnen Mitgliedstaaten oder z.B., den USA. Von europäischer Seite aus werden aber Verhandlungen und Gespräche angestrebt, um eine wichtige Instanz zu werden, aber in umgekehrter Richtung ist das Gesprächsinteresse eher gering. Um hier produktiver arbeiten zu können, würde die Europäische Kommission gerne wissen, wie sie wahrgenommen wird und was die Gespräche befördert oder behindert. In dieses verminte Feld begibt sich das Forschungsprojekt Challenges of European External Energy Governance: Meeting Tiger, Dragon, Lion and Jaguar. Wenn sich die Forschung ihrer Botschafterrolle bewusst ist, kann das zur Objektivierung der Ergebnisse beitragen. Dafür ist die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Kollegen aus den anderen Ländern wesentlich, gerade weil sie an Grenzen führt: Was heißt „Nachhaltigkeit“ und wie hoch wird dieser Wert eingestuft? Ist mit „Energiesicherheit“ vor allem Versorgungssicherheit gemeint? Wie lassen sich Wertepluralismus und begriffliche Klarheit verbinden?

Perspektiven:

Ökonomisches Gefälle, kulturelle Differenzen und dabei gegenseitiges Lernen spielen zunehmend eine Rolle in ingenieur- und sozialwissenschaftlicher Forschung. Die unterschiedlichen Erfahrungen damit an einer TU könnten fruchtbar zusammengeführt werden.