Jaegermann, Wolfram

Materialwissenschaften/Energy Center, Vortrag am 30.10.2013

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Die Herausforderung:

Die technologischen Voraussetzungen zur erfolgreichen und gesellschaftlich akzeptierbaren Umsetzung der Energiewende sind noch nicht vorhanden. Hierzu bedarf es einer sachgemäßen Strukturierung von Entscheidungsprozessen, die die Gestaltung und Optimierung der jeweiligen Energiesysteme im ganzheitlichen Zusammenhang der Energiewende vorurteilsfrei an öffentlichen Interessen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen orientiert.

Aus der Diskussion:

Das Problem einer gesellschaftlich akzeptablen Umsetzung der Energiewende ist ganz offenbar kein rein technisches Problem. Die Gesellschaftswissenschaften sind gefordert, stehen aber ihrerseits vor der Herausforderung, die wirtschaftlichen und politischen Partikularinteressen durch eine Analyse der Rahmenbedingungen zu überwinden, um ein sachgerechtes, vorurteilsfreies Forschen und Handeln zu ermöglichen. Wie lässt sich jedoch das öffentliche Interessen ermitteln und in Zielgrößen ausdrücken? Ein Vorschlag hierzu wäre, die holistische Betrachtungsweise der Energiewende als gesamtgesellschaftliches Projekt mit einem kybernetischen Ansatz zu kombinieren, durch den kontinuierliches Feedback in den Gestaltungsprozess integriert werden kann.

Perspektiven:

Dem Anliegen des Energy Centers entsprechend wäre ein wichtiger erster Schritt, die Forscher der TU fachbereichsübergreifend intensiver ins Gespräch zu bringen. Insofern ein holistischer Ansatz nur interdisziplinär zu bewältigen ist, ist die Forschungsförderung insbesondere experimenteller Formate nicht ausreichend. An der TU Darmstadt könnte der Campus Lichtwiese, die Stadt Darmstadt oder auch ganz Deutschland als „Reallabor“ für gesellschaftliche Experimente mit unterschiedlichen Energiesystemen betrachtet werden.