Hubig, Christoph

Philosophie, Vortrag am 1.7.2015

Mehr zur Person

Die Herausforderung:

Im Austausch mit anderen Wissenschaften, was hat akademische Philosophie zu bieten, wie soll sie auftreten? Philosophie kann vieles heißen, wie grenzt sich akademische Philosophie von Alltagsphilosophie, von philosophischen Großtheorien und Weltanschauungsphilosophien ab?

Aus der Diskussion:

Die Philosophie ist überfordert, wenn sie weltanschauliche Orientierung bieten soll, unterfordert ist sie als akzeptanzbeschaffende Begleitforschung. Nur der kritische Weg steht ihr offen. Sie kann Voraussetzungen und Grenzen ausloten und Forscher mit einem „habt ihr das bedacht?“ konfrontieren. In einem interdisziplinären Projekt zum „ubiquitous computing“ untersucht sie, was Kontextsensitivität oder Adaptivität bedeutet, hinterfragt somit die Strategie von Forschungsansätzen – „wenn du diese Strategie verfolgst, kannst du mit Konsequenzen rechnen, die nicht mit deinen eigenen Ansprüchen oder sittlichen Intuitionen übereinstimmen“. Akademische Philosophie bietet somit die Landkarte, in der sich Forscher orientieren und ein Überlegungsgleichgewicht bewahren können zwischen Forschungsansatz, Sittlichkeit und konkreter Situationsbeurteilung.

Perspektiven:

Inwieweit ist eine in diesem Sinne dienstleistende Philosophie normativ? Mit ihren Fragen prüft sie nicht nur Konsistenz, sondern öffnet auch einen Raum für Alternativen, versteht sich als Anwalt unterdrückter Orientierungen. Was könnte es heißen, alternative Forschungsstrategien für die TU Darmstadt zu identifizieren und somit diskutierbar zu machen?