Hähnle, Reiner

Informatik, Vortrag am 2.5.2018

Mehr zur Person

Die Herausforderung:

Softwarefehler können Menschenleben kosten. Es ist schwierig, sie zu vermeiden, dabei müsste mehr für ihre Vermeidung getan werden.

Aus der Diskussion:

Software ist gleichzeitig ein mathematisches Objekt und ein technisches Produkt. Daraus ergibt sich die Schwierigkeit, dass dem technischen Produkt nicht anzusehen ist, wie angemessen es für die Erfüllung seiner Zwecke ist. Dabei trägt sie viele Spuren ihrer Entstehungsbedingungen – dass Entwickler nämlich unter großem Zeitdruck Lösungen entwickeln sollen, ohne erst einmal die Anforderungen präzise spezifizieren zu können. In der Anwendung können zwar viele Fehler eliminiert werden und ihre Verlässlichkeit ist schließlich mit der anderer technischer Produkte vergleichbar – aber auch ein nur sehr gelegentlich auftretender Fehler kann fatale Konsequenzen haben, zumal in komplexen Systemen oft schon kleine Abweichungen große Wirkungen haben. – Viele Faktoren könnten zur besseren Vermeidung von Fehlern beitragen, angefangen von einer interdisziplinären Ausbildung mit Informatik-Anteilen über die stärkere Einbindung von Anwendern im Entwicklungsprozess bis hin zu stärkerer Produkthaftung und einer Zertifizierung von Produkten und ihren Entwicklern. So könnte die unterschiedliche Qualität von Entwicklungsprozessen in ihre Kennzeichnung einfließen.

Perspektiven:

Für das Feld der Software Entwicklung stellt das „technology assessment“ noch keine gut entwickelten Ansätze und Bewertungsmethoden bereit. Hier könnte ein interdisziplinärer Lernprozess stattfinden.